Essen wird Vorreiter bei der gastronomischen Entwicklung der Innenstadt

Der Kennedyplatz im Zentrum der Stadt. Hier hatten die Gastronomen im Sommer 2020 bereits ihre Außenflächen dekoriert und mit viel Grün verschönert. | © Diana Blinkert/EMG

Eine klare Strategie versus Zufallsprinzip, eine konzeptionelle Grundlage als Überzeugungshilfe bei Investoren und Immobilieneigentümern und ein erfahrener Projektentwickler für die Umsetzung: Die EMG – Essen Marketing GmbH geht bei der Weiterentwicklung der Essener Innenstadt deutschlandweit voran. Gemeinsam mit der Progacon, einem Experten für gastronomische Projektentwicklung und Standortrevitalisierung, wird ein Konzept zur strategischen Entwicklung der gastronomischen Szene in der gesamten Innenstadt entwickelt.

"Die Ansiedlung von gastronomischen Betrieben ist aktuell nicht strategisch gesteuert. In der Regel suchen Makler nach potenziellen Bewerbern für Leerstände, das erfolgt aber immer im Einzelfall. Bei der Gastronomie ist allerdings die Nachbarschaft wichtig. Nach vielen Gesprächen mit Eigentümern und Gastronomen wurden wir nach unserem Konzept für die Mikrostandorte in der City gefragt", sagt Richard Röhrhoff, Geschäftsführer der EMG.

Das neue Gastronomiekonzept soll die Innenstadt in thematische Cluster und Zielgruppen einteilen. So soll die Ansiedlung gezielt und thematisch aufeinander abgestimmt gesteuert werden. Das Besondere: der Projektpartner Progacon erstellt nicht nur das Konzept, sondern könnte durch seine Erfahrung und das umfangreiche Netzwerk im Nachhinein auch die Realisierung im Auftrag der Eigentümer übernehmen. Essen Marketing und Essener Wirtschaftsförderung werden bei der Ansprache der Immobilienbesitzer und als Vermittler zwischen Verwaltung und Projektpartner unterstützen. Die Grundlagen für diesen Prozess – die Netzwerkarbeit und das Einholen von Informationen und Bedürfnissen seitens der Immobilieneigentümer – wurden bereits in den letzten Jahren gelegt. "Die Basis für alles was jetzt passiert, ist die Rheingold-Studie zur Innenstadtentwicklung", sagt Röhrhoff. "Seit der Veröffentlichung 2019 haben wir gemeinsam mit der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Verwaltung einiges erreicht und wichtige Netzwerke aufgebaut. Diese Arbeit war für die breite Öffentlichkeit natürlich unsichtbar. Sie war aber unverzichtbar und hat uns erst zu dem Punkt gebracht, an dem wir jetzt sind. Mit der Erstellung eines gastronomischen Konzepts für die gesamte Innenstadt, bauen wir sichtbar auf diesem Fundament auf."

Für den Geschäftsführer des DEHOGA Nordrhein, Tomas Kolaric, geht die EMG damit den nächsten wichtigen Schritt: "Zu einer lebenswerten Stadt gehört attraktive Gastronomie. Um die Innenstädte zu beleben, brauchen wir einen besseren Mix aus Leben, arbeiten, Einkaufserlebnis und Gastronomie. Dieses Gesamtpaket vor allem in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Auswirkungen in der Form anzupacken, ist eine große Herausforderung und Essen ist hier ein Vorreiter in Deutschland. In den letzten Jahren haben wir viel für die Hotellerie getan, jetzt die Gastronomie zu stärken, wird am Ende allen gut tun – vor allem der Stadt Essen und ihren Bürgerinnen und Bürgern."

Dass die Zeit reif ist für den Wandel von der reinen Einkaufsstadt hin zum Lebensmittelpunkt der Menschen, zeigt sich durch Corona besonders deutlich. Umso wichtiger ist es, jetzt auf den guten Grundlagen aufzubauen. "In Essen spüren wir einen einmaligen Spirit, wirklich etwas bewegen zu wollen", sagt Holger Madel, Geschäftsführer der Progacon. "Das ist für uns die perfekte Grundlage, um etwas zu erreichen. Basis für unser Konzept ist die Rheingoldstudie. Wir wollen etwas realisieren, was sich die Essenerinnen und Essener wünschen, die Wirtschaft der Stadt weiter nach vorne bringt und für gastronomische Betriebe Zukunftsperspektiven bietet."

Mit der Progacon bekommt Essen einen Partner, der bereits viele Standorte in Deutschland gastronomisch weiterentwickelt und revitalisiert hat. Dabei die gesamte Innenstadt konzeptionell aufzustellen, ist allerdings ein Novum und besonders ambitioniert. "Wir wollen sprichwörtlich, dass ein "Ruck" durch die Innenstadt geht und viele Eigentümer begeistert und potenzielle Nutzer mit ihren Konzepten anzieht. Das ist unsere Aufgabe, den Rest muss der Markt selbst schaffen", sagt Svenja Krämer, Citymanagerin und Prokuristin der EMG.

Flankierend dazu arbeiten EMG und EWG mit der Stadt unter Förderung des Landes an der Reaktivierung der Limbecker Straße. Hier sollen spannende Startups, Dienstleister und Handelskonzepte angesiedelt werden, die das bisherige Angebot der Essener Innenstadt erweitern. Die Bewerbungsfrist läuft Ende März aus. "Es gibt trotz der aktuell extrem herausfordernden Situation viele Anfragen und auch bereits Besichtigungstermine. Wir sind da auf einem sehr guten Weg", so Krämer. Eine Fachjury bestehend aus Vertretern der Stadt, EWG und EMG entscheidet im April, wer von den Bewerbern für welche Leerstände den Zuschlag bekommt. Danach wird ein Makler die Verträge mit den neuen Mietern aushandeln und der Einzug kann im Anschluss zeitnah erfolgen.

Parallel dazu wird sich in der Innenstadt und den Mittelzentren Altenessen, Borbeck, Rüttenscheid und Steele auch optisch einiges tun. Die Bereitstellung der Gelder für Neupflanzungen, Verschönerungsmaßnahmen und Dekorationen soll der Rat der Stadt ebenfalls in seiner Sitzung am 24. März beschließen. Im April und Mai werden Blumenampeln entlang der Einkaufsstraßen aufgehängt, neue attraktive Pflanzkübel aufgestellt, Stromkästen künstlerisch gestaltet und Dekorationen an Überspannungen aufgehängt. Die Finanzierung übernimmt die EMG zusammen mit den ansässigen Werbegemeinschaften. Das Kulturamt wird zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und Belebung der Innenstadt in den Sommermonaten Straßenkünstler engagieren und auftreten lassen.

Kulturamt und EMG haben außerdem Konzepte entwickelt, um der Kulturbranche und Veranstaltungsszene Auftrittsmöglichkeiten zu bieten. Da aktuell aber nicht absehbar ist, ob Clubbetreiber, Künstler und weitere Kulturschaffende im Laufe des Jahres wieder ihre eigenen Häuser bespielen können, läuft zurzeit eine Abfrage unter den Veranstaltungs- und Kulturakteuren im Stadtgebiet, ob und wenn ja welche Open-Air-Spielstätten gewünscht werden. So könnten der Musikpavillon des Grugaparks, die Dubois-Arena in Borbeck und die Tummel-Wiese im Grugapark mit Bühnen, technischem Equipment und Gastronomie bestückt werden. Kulturschaffende, Künstler und weitere Veranstalter könnten diese Spielorte zu günstigen Konditionen mieten und dort Konzerte, Theaterstücke und andere Veranstaltungen durchführen. Die Ergebnisse der Befragung werden vor Ostern erwartet.

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