Ohne das Licht, das die besonderen Merkmale eines jeden einzelnen von uns hervorhebt, wären wir gesichtslos. Ohne Licht wären wir ersteinmal nicht erkenn- und identifizierbar. Das Licht ist es, das uns unsere visuelle Identität verleiht oder auch - bei Dunkelheit - nimmt. Denn nur durch die Brechung des Lichts auf unserer Haut, deren Formen bei jedem unterschiedlich sind, werden wir und unsere äußerlichen Einzigartigkeiten sichtbar. Dies verdeutlicht der rumänische Künstler Radu Ignat mit seiner Installation "facelessmen". Dafür projiziert er mit einem Videoprojektor verschiedene Animationen auf eine drei Meter hohe, eindrucksvolle Metallmaske, wobei sich diese in Form, Farbe und Materialität stetig zu verändern scheint. Es scheint wie eine Magie des Lichts, die der Maske immer wieder neues Leben einhaucht. Die faszinierenden sich stetig verändernden Anmutungen auf der übergroßen Maske bzw. Visage spielen mit den visuellen Erwartungshaltungen der Zuschauer*innen, die sich der Frage "menschlich oder nicht menschlich" stellen müssen und dabei auch Zwischenwesen erkennen. Gerade in Zeiten der KI, der Digitalisierung aller unser Lebensbereich ist die Frage nach der konventionellen Zuordnung "human oder nicht" aktuell nur ambivalent zu beantworten. Die Arbeit Facelessmen reflektiert diese Entwicklung und nimmt dies künstlerisch und durchaus kritisch auf, indem sie diese Frage auf uns zurückwirft.
Spielzeit: Einbruch der Dunkelheit bis 22:00 Uhr
Ort: Kopstadtplatz